Lasurit aus Afghanistan
Ultramarinblaue Lapislazuli-Kristalle in Marmormatrix
Die Lasurit-Kristalle auf Marmor-Matrixgestein stammen aus der ältesten Lapis-Lazuli Mine der Welt, einer bereits seit über 9000 Jahren betriebenen Abbaustätte nahe des im Hindukusch am Oberlauf des Kokcha-Flusses im Pandschir-Tal liegenden kleinen Ortes Sar-e-Sang in der nordöstlichen Provinz Badakhshan in Afghanistan. Von dort gelangte der feine blaue Edelstein bereits in der Antike zu den ägyptischen Pharaonen sowie den Griechen und Römern, wo der Lapislazuli für Schmuck und Ornamente Verwendung fand. Nach Europa kam der Lapis-Lazuli erst etwa im 5. Jahrh. n. Chr. und wurde dort unter dem Namen „ultramarinum“ eingeführt. Ultramarin wurde in feingepulverter Form ein von Malern verwendetes wertvolles blaues Pigment.
Neue Abbaumethoden
Erst in den letzten Jahrzehnten sind aufgrund der verfeinerten, mit teils brisanten Sprengstoffen durchgeführten Abbaumethoden auch die Randbereiche der Lapis-Lazuli-Linsen erschlossen worden, in dem die gut ausgebildeten, teils scharfkantigen Lasurit-Kristalle in einer Calcit-Dolomit-Marmor-Matrix zu finden sind.
Die blaue Farbe
Der Lasurit ist farbgebender Hauptbestandteil des edlen Lapis-Lazuli (lat. Lapis = Stein; arab. Azul = blau), einem Gemenge aus Augit, Calcit, Pyrit, Diopsit, Enstatit, Hornblende und anderen Mineralien. Mineralogisch gesehen gehört das Natrium-Calcium-Aluminium-Silicat zur Gruppe der Feldspäte. Daneben enthält der Lasurit Schwefel als S3- - Radikalanionen, die in den Lücken des Alumosilikatgerüstes eingeschlossen sind und dem Mineral die intensive blaue Farbe verleihen.
Literaturhinweise
Bariand, P. (1979): Lapis-Lazuli von Sar-e-Sang, Afghanistan. Lapis 11(4), 9-14. Cook, R. B. (2004): Afghanite: Sar-e-Sang, Badakhshan Province, Afghanistan. Rocks & Minerals 79(3), S.180-183. Weerth, A. (1994): Lapis-Lazuli, die unendliche Geschichte. Lapis 11(19), 20.