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Magnetit aus Bolivien

Reich besetzte Magnetitstufen aus Potosí
Die spektakulären Magnetitfunde aus dem Bergbauzentrum Potosí im Südwesten Boliviens haben in den letzten Jahren die besondere Aufmerksamkeit der Mineraliensammler erregt. So ist sich die internationale Fachwelt darin einig, daß dieser herausragende Neufund die weltweit besten Magnetitstufen seit Jahrzehnten hervorbrachte. Die perfekt kristallisierten bolivianischen Stufen brauchen selbst den Vergleich mit den legendären Magnetitfunden aus dem schweizerischen Binntal nicht zu scheuen. Wir freuen uns daher, Ihnen hier eine Auswahl erstklassiger Matrixstufen präsentieren zu können. Die Stücke sind reich besetzt mit hochglänzenden scharfkantigen Oktaedern, die Kantenlängen von bis zu 17 mm aufweisen. Zum Teil sind die Magnetitkristalle mit kleinen Feldspat- und Apatitkristallen vergesellschaftet.

Die Gesteinsmatrix
Die hell- bis rötlichgraue Matrix besteht aus einem Vulkangestein, das von den bolivianischen Geologen oft als Dacit angesprochen wird. Unsere eigene Gesteinsbestimmung hat allerdings ergeben, daß es sich dabei um einen porphyrischen Trachyt handelt - ein feinkörniges Vulkangestein, reich an Alkali-Feldspäten und mit Einsprenglingen von Nephelin und Aegirin.

Die genaue Fundstelle
Die Magnetit-Fundstelle liegt etwa 20-25 km nördlich von Potosí - Hauptstadt des gleichnamigen Departaments - am Cerro Huañaquino im Hochland Boliviens. Zahlreiche Kluftspalten mit Magnetit, Feldspat und Apatit durchziehen hier das Gestein. Als Begleitmineralien treten Baryt, Hämatit, Ilmenit, Perovskit, Rauchquarz, Rutil und Titanit auf. Die Magnetitfunde stammen von mindestens vier am Berg ansässigen Gruben. Dazu gehören das Grubenfeld von David Mosiah, was die meisten Apatitstufen liefert, und eine noch recht junge Schürfstelle mit dem Namen San Calixto. Der Fundortzettel vermeldet als zusätzlichen geographischen Orientierungspunkt das kleine Dorf El Molino am Fuße des Cerro Huañaquino.

Fehlerhafte Fundortangaben
Zum Fundort noch folgender Hinweis: Ein Großteil der auf dem Mineralienmarkt angebotenen Kluftmagnetite vom Cerro Huañaquino verkehrt unter der falschen Fundortangabe Machacamarca. Bei der Machacamarca Mine handelt es sich jedoch um eine Gruppe kleiner Silber- und Zinngruben etwa 60 km nordöstlich von Potosí. In den hydrothermalen Sulfid-Erzgängen, die hier im Sandstein auftreten, finden sich zwar ausgezeichneter Augelith, Bournonit und Siderit - Magnetit sucht man hier allerdings vergebens. Bedauerlicherweise ist der Fehler kaum noch rückgängig zu machen, da er bereits Eingang in Börsenberichte und die mineralogische Literatur gefunden hat. Um so erfreulicher ist die Tatsache, daß die Zeitschrift Lapis den Fehler in ihrer Februar-Ausgabe 2003 richtig stellt.

Literatur

Weiß, St. & Weise, C. (2003): Die Münchner Mineralientage 2002. Lapis 28 (1), S.42-49.Weiß, St. (2003): Magnetit aus Potosí, Bolivien. Lapis 28 (2), S. 5.