Dioptas aus dem Kongo
Dioptas - das smaragdgrüne Kupfermineral
Die Bezeichnung Dioptas führte 1801 der französische Mineraloge René Just Haüy ein nach griech. diopteia = Hindurchsicht, was sich auf die Durchsichtigkeit des Minerals bezieht. Die erste dokumentierte Entdeckung des Minerals wird von etwa 1780 aus Kasachstan berichtet, von wo es nach Sankt Petersburg gelangte. Dort wurde es aufgrund seiner smaragdgrünen Farbe auch zunächst für Smaragd gehalten. Die Benennungen als Kupfersmaragd von A. G. Werner (1803) bzw. als Smaragdochalcit von F. Mohs (1824) konnten sich jedoch nicht durchsetzen. Gelegentlich tauchen heute für den Dioptas noch die irreführenden Handelsnamen Kongo-Smaragd oder Skythischer Smaragd auf. Vorkommen im warmen und ariden Klima
Beim Dioptas handelt es sich um ein wasserhaltiges Kupfermineral aus der Klasse der Ringsilikate. Die Kristallstruktur besteht aus Sechsringen von Silikat-Tetraedern, die zu Säulen gestapelt sind und über Cu2+-Ionen verknüpft werden. Dioptas kristallisiert im hexagonalen System kurzprismatisch bzw. als Rhomboeder. Die Bildung von Dioptas erfolgt in der Oxidationszone von Kupferlagerstätten, wenn kieselsäurehaltige Lösungen auf die kupferhaltigen Gesteine einwirken. Das Vorkommen von Dioptas beschränkt sich auf wenige Lagerstätten mit einem warmen und ariden Klima, welches bei der Kristallisation notwendig ist, da ansonsten der wasserhaltigere Chrysokoll entsteht. Typische Kupfermineralien sind neben Chrysokoll vor allem Azurit, Malachit, Atacamit und Brochantit. Vergesellschaftete Sekundärmineralien sind des weiteren Quarz, Plancheit, Cerrusit und Mottramit. Fundort nahe der Hauptstadt
Der Fundort der vorliegenden Dioptas-Stufen ist das in der Pool Region der Republik Kongo gelegene Renéville, was sich etwa 60 km nordwestlich der Hauptstadt Brazzaville befindet. Die in Zentralafrika gelegene Republik Kongo ist nicht zu verwechseln mit der heutigen Demokratischen Republik Kongo, dem ehemaligen Zaire. Nach wie vor ist Dioptas übrigens ein nur selten angebotenes, gesuchtes Sammlermineral, das gelegentlich auch als Schmuckstein verwendet wird.