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Malachit aus dem Kongo

Die Kalukuluku Mine im Shaba Kupfergürtel
Fundort der vorliegenden Malachit-Stufen ist die Kalukuluku Mine im Ruashi Distrikt von Lubumbashi (ehemals Elisabethville) – Hauptstadt der rohstoffreichen Provinz Shaba (ehemals Katanga) im Südosten der Demokratischen Republik Kongo (ehemals Zaire) und nach Kinshasa zweitgrößte Stadt des Landes. 1910 von den Belgiern als Bergwerksiedlung gegründet, entwickelte sich Lubumbashi bis heute zum Mittelpunkt des Kupfergürtels. Der östliche Teil der Provinz Shaba ist bekannt für seine reichen Erzlagerstätten, in denen Kupfer, Kobalt, Uran, Cadmium, Zinn, Gold, Silber und andere Erze abgebaut werden. Der französische Name für die Kalukuluku Mine lautet L'Etoile du Congo Mine (englisch: Star of the Congo Mine). Der Malachit tritt hier in gebänderter und der typischen gerundeten nierig-knolligen Gestalt auf. In Hohlräumen werden auch Malachit-Stalaktiten von beträchtlicher Größe gefunden. Einige der Malachit-Stufen sind mit dem Chrysokoll vergesellschaftet, einem Kupfer-Hydroxid-Silikat. Einige Stufen weisen als Besonderheit den Malachit in kristallisierter Form auf. Auch wenn der Kongo das rohstoffreichste Land Afrikas ist, zählt er zu den ärmsten Ländern der Erde. Der Rohstoffreichtum im Kongo ist zum Fluch für das von Bürgerkriegen geschüttelte Land geworden, wobei vor allem das zur Produktion z.B. von Chips und Handys notwendige Erz Coltan - ein Mischkristall aus Columbit und Tantalit - das Objekt der Begierde ist und die Kämpfe im Ostkongo immer wieder neu anfacht. Der Abbau von Malachit als Rohstoff für Kupfer im Kongo begann bereits im 16. Jahrhundert, wo er im Tagebau abgebaut und mithilfe von Holzkohle auf einfache Weise verhüttet wurde. Einen Großteil des Landes nimmt das Kongobecken mit tropischen Regenwäldern ein und ist allseits von Gebirgen umgeben. Im Südosten dieses Kongo-Beckens liegt die Bergregion Shaba oder Katanga, wie der frühere Name lautet. Besonders diese Region ist reich an Rohstoffen wie Kupfer, Uran und anderen. Der Name des Malachits wurde bereits in der Antike nach Plinius dem Älteren (23-79 n. Chr.) von den vielfältigen Grüntönen der Malve (griech. malache) abgeleitet. Bereits im Chalkolithikum um 5000 v. Chr. diente der Malachit zur Herstellung von elementarem Kupfer, was durch Reduktion mit Holzkohle bei etwa 800°C erfolgte. Aus dem Altertum ist aus Ägypten überliefert, dass der Malachit zu Zeiten Kleopatras als Schminke diente, später diente er auch als Pigment in der römischen und barocken Fresken-Malerei. Chemisch gesehen ist der Malachit ein Kupfer-Carbonat-Hydroxid der Zusammensetzung Cu2(CO3)(OH)2. Malachit entsteht in der Oxidationszone von Kupferlagerstätten und ist das Produkt der Verwitterung zahlreicher Kupfermineralien. Meist kommt der Malachit in erdigen oder nierigen Krusten vor, auch die schön gebänderten dicken Lagen sind typisch für das Mineral. Malachit-Kristalle sind selten. LiteraturLHOEST, J., GAUTHIER, G. & KING, V. (1991): The Mashamba West Mine, Shaba, Zaire. Min. Record 22, No. 1, Jan.-Febr., 13-20, 28.LHOEST, J. & VAN DER MEERSCHE, E. (1992): Die Lagerstätten des Kupfergürtels von Shaba/Zaire und ihre Mineralien, Lapis 17(3), S. 13-40.LHOEST, J. (1997): Malachit aus dem Shaba-Kupfergürtel, Kongo, Mineralientage München 1997, S. 79-85.