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Demantoid aus Italien

Ein Klassiker aus dem Val Malenco
Das Val Malenco wurde durch den dort gefundenen Demantoid weltberühmt. Das Malencotal ist ein von Norden ins Veltin einmündendes Seitental nahe Sondrio in den italienischen Alpen. Das Tal verläuft von Sondrio ausgehend bis zu den auf teilweise über 4000 m liegenden Bergen der Disgrazia- und Berninagruppe. Bereits 1880 wurde der Demantoid dieser Fundstelle von A. Cossa beschrieben und ist seitdem noch Gegenstand zahlreicher Publikationen geworden. Das geschätzte Mineral tritt hier meist in gut ausgebildeten Rhombendodekaedern mit Ikosaeder-Flächen auf. Doch neben den Demantoiden wurden auch über 260 andere Mineralarten in hervorragender Qualität nachgewiesen, darunter z.B. Titanit, Plattnerit, Perowskit, Goyazit oder Realgar.

Verlassene Asbestgruben
Im Umfeld der Fundstellen bei Francia im Val Malenco finden sich zahlreiche alte Steinbrüche, Ruinen von alten Bergmannsunterkünften und verlassene Stollen. Lange Zeit stellten hier die Asbestgruben eine der spärlichen Ertragsquellen der Bevölkerung dar. Durch das anstehende Serpentingestein ziehen sich Asbest-Adern. Von den Bergleuten wurden die rundlichen Rhombendodekaederkristalle als „grüne Samen im Asbest“ bezeichnet.

Demantoid im Sepentinasbest
Die Demantoid-Kristalle bilden sich in metamorphem Serpentingestein. Aus den magnesiumsilikathaltigen Serpentinasbesten kann sich bei der Metamorphose dann der Demantoid bilden. Asbest ist die allgemeine Bezeichnung für zahlreiche faserartig auftretende Minerale. Im Val Malenco handelt es sich vorwiegend um Amiant und Chrysotil. Der Chrysotil ist dabei die monokline bzw. rhombische Strukturvarietät der Serpentin-Gruppe. Die hier angebotenen Stufen sind auf dem „Weißasbest“, dem Chrysotil aufgewachsen. Gelegentlich können auch Einschlüsse von Asbestfasern in den Kristallen gefunden werden.

Die grüne Andradit-Varietät
Der Demantoid ist die grüne Varietät des Andradits aus der Granatgruppe. Diese Andraditvarietät gilt als der wertvollste Granat und ist auch als Edelstein geschätzt. Grund dafür ist die lebhafte grüne Färbung der Kristalle, die sich durch einen starken Diamantglanz und ein beträchtliches Feuer auszeichnen. Der kristalline Demantoid zeichnen sich durch eine sehr starke Dispersion aus, also die Fähigkeit, das Lichtspektrum in seine spektralen Bestandteile zu zerlegen. Diese Eigenschaften machen den Demantoid auch zu einem begehrten Edelstein.

Literaturhinweise
Bedogné, F.; Sciesa, E. (1994): Neufunde aus dem Val Malenco, Oberitalien. Lapis 19(10), S.15-21.Bedogné, F. (1980): Val Malenco. Lapis 5(6), S.9-13. Gramaccioli, C. M. (1977): Grüne Samen im Asbest. Lapis 2(3), S.10-13.