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Grossular aus Mexiko

Schon heute ein Klassiker
Wegen seiner außergewöhnlichen Farbe und gut ausgebildeten Kristalle ist der so genannte Mangan-Grossular von Lake Jaco im mexikanischen Bundesstaat Coahuila bei Sammlern in der ganzen Welt begehrt. Seit den Jahren ihrer Entdeckung lieferte die Fundstelle eine große Zahl hervorragender Granatstufen, weshalb man sie schon heute getrost zu den klassischen Granatfundstellen zählen darf. Allerdings neigt sich die Schürftätigkeit offenbar ihrem Ende zu: Zurzeit soll die Grube aufgrund weitgehend erschöpfter Erzvorkommen bereits nicht mehr in Betrieb sein. Der genaue Fundort
Hinsichtlich der genauen Fundortangaben herrscht einige Konfusion, was wohl daran liegen dürfte, daß die Grossularfundstelle im Grenzgebiet zweier mexikanischer Bundesstaaten liegt. Als Ortsangabe fungiert meist die nahe der Grenze zu Chihuahua gelegene Kleinstadt Lake Jaco im Município de Sierra Mojada, die selbst also im Bundesstaat Coahuila liegt. Die eigentliche Schürfstelle befindet sich oberhalb des Tales, und zwar einige Kilometer weiter östlich von Lake Jaco in der Sierra de Cruces, das heißt im Bereich des zwischen Chihuahua und Coahuila verlaufenden Gebirgskammes. Außergewöhnliche Mischkristalle
Für den Fundort typisch, bildet der Grossular hier Mischkristalle mit Andradit bzw. Melanit der titanreichen schwarzen Andraditvarietät. So haben die Grossulare von Lake Jaco durchweg einen schwarzen Kern aus Andradit, der bisweilen von einer dünnen Zwischenschicht weißen Grossulars umgeben ist. Die äußere Kristallschicht der bis zu 1 cm großen rhombendodekaedrischen Kristalle besteht aus einer roten, nur wenige Millimeter dicken Kruste eines grossularreichen Granats. Himbeerfarbener Mangan-Grossular
Bekanntlich wird die Farbe von Grossular vorwiegend durch die Gehalte von Fe3+ (braun) und Cr3+ (grün) bestimmt. Rote Farben werden für gewöhnlich nur in den Granat-Mischreihen von Pyrop, Almandin und Spessartin beobachtet, nicht aber in der Grandit-Mischreihe. Verantwortlich für die außergewöhnliche Farbgebung der Grossulare von diesem Fundort ist jedoch Mangan (Mn3+). Mit Hilfe der Mikrosonden- und Spektralanalyse konnten Geiger et al. (1999) nachweisen, daß die rote Kristallfärbung im Randbereich der Kristalle durch erhöhte Mangan-Konzentrationen im letzten Stadium des Kristallwachstums verursacht wird. Aufgrund seiner außergewöhnlichen rosaroten Färbung ist der Grossular von dieser Fundstelle auch als Himbeer-Grossular bekannt. Charakteristisch für den Grossular sind die Kristalle meistens mehr oder weniger zart gefärbt. Neben rosafarbenen bis hellolivgrünen Kristallen treten zum Teil auch nahezu farblose Grossulare auf. Die Gesteinsmatrix
Die Matrix besteht aus einem für diesen Fundort typischen Wollastonit-führenden Kalksilikatgestein, einem so genannten Kalkskarn. Skarn ist ein kontaktmetamorphes Gestein, das durch siliziumreiche Schmelzen auf Karbonatgesteinen entsteht. Als typisches Kontaktmineral gehört der Grossular zu den Hauptmineralien des Skarn.
Literaturhinweise
Lueth, V. W;  Jones, R. (2003): Red Grossular from the Sierra de Cruces, Coahuila, Mexico. Mineralogical Record 34(6), S.73-79. Geiger, C.A., Stahl, A., Rossman G.R. (1999): Raspberry-red grossular from Sierra de Cruces Range, Coahuila, Mexico. European Journal of Mineralogy 11 S.1109-1113.