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Die Adelaide Mine

Einzigartige Krokoit-Funde durch specimen mining

Der Eingang zum Stollensystem der Adelaide Mine. Foto: Bruce Stark 2004.
Der Eingang zum Stollensystem der Adelaide Mine. Foto: Bruce Stark 2004.
In der Adelaide Mine in Tasmanien wird bereits seit 1960 nur noch ‚specimen mining’ betrieben, also ein reiner Abbau von Sammlerstufen. Der Zeitraum, in der die Mine neben vielen anderen kleinen Silber-Blei-Minen im Zeehan-Dundas-Gebiet noch zur Erzgewinnung betrieben wurde lag zwischen 1890 und 1915. Die Mine kann sicherlich als die weltbeste Krokoit-Mine betrachtet werden, hat sie doch unzählige großartige Stufen hervorgebracht. Die Oxidationszone dieses Erzlagers, in dem der Krokoit anzutreffen ist, ist bis zu einer Tiefe von etwa 75 m ausgedehnt. Der Erzkörper grenzt an einen ultrabasischen Magmatit, der vollständig serpentinisiert ist. Auch hier sind die Krokoite meist auf einem limonitischen oder manganhaltigen Gestein aufgewachsen.

Kristallaggregat von Krokoitkristallen, mit einer Kruste von etwas Gibbsit. Rechts: Stalaktitische Gibbsit-Kruste auf Krokoit-Kristall erster Generation mit aufgewachsenen nadeligen Krokoit-Kristallen zweiter Generation. Fotos: P. Nockemann.
Kristallaggregat von Krokoitkristallen, mit einer Kruste von etwas Gibbsit. Rechts: Stalaktitische Gibbsit-Kruste auf Krokoit-Kristall erster Generation mit aufgewachsenen nadeligen Krokoit-Kristallen zweiter Generation. Fotos: P. Nockemann.
Links: Doppelendige, kurzprismatische Kristalle aus der Dundas Extended Mine. Rechts: Typisches wirrstrahliges Aggregat langprisma-tischer Krokoitkristalle aus der Adelaide Mine. Foto: Christian Nockemann.
Links: Doppelendige, kurzprismatische Kristalle aus der Dundas Extended Mine. Rechts: Typisches wirrstrahliges Aggregat langprisma-tischer Krokoitkristalle aus der Adelaide Mine. Foto: Christian Nockemann.

Einige Stufen aus der Adelaide Mine sind nahezu vollständig mit einer bräunlichen Kruste von Gibbsit (γ-AlOOH) überzogen. Bei einigen Mineralstufen finden sich sogar vollständig von Gibbsit überzogene Krokoitkristalle, auf die wiederum nadeliger Krokoit einer folgenden Generation aufgewachsen ist.

Die Adelaide Mine ist zudem Typlokalität für den Dundasit, einem basischen Blei-Aluminium-Carbonat der Zusammen-setzung PbAl2(CO3)2(OH)4•H2O, welches zuerst von A. W. Petterd 1893 erwähnt wurde. Seit 1960 wird in dieser Mine der Abbau von Sammlerstufen betrieben. Der Besitzer und Betreiber der Mine war seitdem bis vor wenigen Jahren Frank Mihajlowitz, der bereits seit den 70er Jahren für erstklassige Mineralstufen auf dem Mineralienmarkt sorgte. Seit einigen Jahren ist die Adelaide Mine im Besitz der Adelaide Mining Company PTY. LTD., die das sog. ‚specimen mining‘ (Abbau von Sammlerstufen) fortsetzt.

Literaturhinweise und Referenzen

Vielen Dank an Bruce Stark von Crystals Online Tas für die Vor-Ort-Aufnahmen und viele sehr interessante Informationen aus der Region!

  1. W.F. Petterd, A catalogue of the minerals of Tasmania. Papers and Proceedings, Royal Society of Tasmania, 1893, 1-72.
  2. W.F. Petterd, Catalogue of the Minerals of Tasmania, Published by the Mines Department, 1910, 221p.
  3. A.H. Blisset, Zeehan, Geological Survey Report, Tasmania Department of Mines, Rosny Park, Hobart 1962.
  4. John Haupt, Minerals of Western Tasmania, Mineralogical Record, 1988, 19 (6), 377.
  5. Werner Lieber, Dundas/Tasmanien: Die berühmtesten Krokoite der Welt, Lapis, 1989, 14 (2), 11.
  6. Karl Ludwig Weiner, Rupert Hochleitner, Steckbrief: Krokoit, Lapis, 1981, 6 (4), 5.
  7. Steve Sorrel, Lead Minerals in Tasmania, Online publication, www.crocoite.com, 1999.
  8. Bruce Stark, The Platt Mine, www.crystals-online-tas.com.
  9. H.W. Judd, Pictorial Guide to the West Coast of Tasmania, Western Tasmanian Tourist Association, Zeehan, 1908.

Der Artikel steht in seiner vollständigen Veriosn auch als PDF-Datei zum Ausdrucken zur Verfügung.